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Ökumene mit dem Christlichen Osten

25 Jahre Collegium Orientale

Herzliche Einladung

Seit 25 Jahren gibt es das Collegium Orientale in Eichstätt. Am Freitag, 30. Juni, feiert unsere Gemeinschaft mit einer Großen Vesper im Byzantinischen Ritus und einem Festakt.

>>> Weitere Informationen

Herzlicher Dankesgruß aus der Ukraine

...für die zahlreichen, liebevoll gepackten Weihnachtspäckchen, erhielten wir das folgende Video zugesandt:

>>> Video

Maria Sailer

Aktionsgemeinschaft Kyrillos und Methodios e.V.

Kontakt

H. H. Archimandrit Dr. Andreas-A. Thiermeyer (1. Vorsitzender)

Postfach 1104

D- 85065 Eichstätt

 

Zum Herrn lasst uns beten.

- Kyrie eleison,/ Gospodi pomiluj,/ Herr, erbarme Dich.

Herr unser Gott, Du bist der Gott unseres Heils, Du allein tust Wunder in Deiner Gnade und Barmherzigkeit. Sieh herab auf das bedrängte ukrainische Volk, das von Feinden bedroht und bekämpft wird.

- Kyrie eleison,/ Gospodi pomiluj,/ Herr, erbarme Dich.

Herr unser Gott, Du Hoffnung und Schutz derer, die in Schrecken, in Leid, in Kämpfen und Zerstörung leben müssen. Beschütze die Flüchtenden, die Mütter und ihre Kinder, die Alten und die Kranken. Schicke ihnen Menschen, die ein weites Herz und eine offene Hand haben.

- Kyrie eleison,/ Gospodi pomiluj,/ Herr, erbarme Dich.

Herr, unser Gott, sei mit den Soldaten, gib ihnen Mut und Kraft, ihre Heimat, ihre Freiheit, ihre Würde und das Leben der Menschen zu verteidigen. Hilf ihnen, dass sie wieder gesund zu ihren Angehörigen zurückkehren können. Diejenigen, die ihr Leben lassen müssen, nimm in Deiner Barmherzigkeit und Liebe auf, verzeih ihnen jedes Unrecht, das sie getan haben.

- Kyrie eleison,/ Gospodi pomiluj,/ Herr, erbarme Dich.

Herr, unser Gott, bewahre die Regierenden vor Hass, List und Täuschung, Hinterhältigkeit und Unmenschlichkeit. Lass sie in Verantwortung für ihre Völker und für die ganze Welt handeln.
 
- Kyrie eleison,/ Gospodi pomiluj,/ Herr, erbarme Dich.

Herr, unser Gott, Du bist in Deiner Güte und Menschenliebe bei den Bedrängten, Notleidenden und Verfolgten, denn Du bist gütig und menschenliebend. Dir sei Lobpreis, Dank und Anbetung, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Andreas-Abraham Thiermeyer, Archim.

Kurzer Abriss der Geschichte der Aktionsgemeinschaft Kyrillos und Methodios e.V.

35 Jahre Aktionsgemeinschaft Kyrillos und Methodios e.V. (AKM)

Im Einsatz für bedrohte und notleidende Glaubensschwestern und – brüder

Gründer und langjähriger Vorstand der A.K.M. war Jozef-Maria de Wolf (1933-2005). Er stammte aus Belgien (Flandern). Schon in seiner Jugend war er in der Katholischen Arbeiter-Jugend aktiv und lernte als 14-jähriger Gymnasialschüler Pater Werenfried van Straaten, den Begründer des Hilfswerks Kirche in Not kennen. Herr de Wolf arbeitete zwischen 1961 und 1967 im belgischen Sekretariat des Hilfswerkes. Danach ging er seinem eigenen Berufsweg nach. Ein persönlicher schwerer Schicksalsschlag in den 80er Jahren verändertet sein Leben komplett. Er gab seine berufliche Tätigkeit auf und beschloß, einen Verein zur Unterstützung der verfolgten Kirchen im Ostblock zu gründen. Die Gründung der A.K.M. erfolgte Ende 1984 – Anfang 1985.

In der Bezeichnung des Vereins stehen die Namen von zwei Brüdern, die heiligen Kyrillos und Methodios. Diese wurden nicht zufällig, sondern ganz bewusst gewählt. Kyrillos und Methodios verkündeten im 9. Jahrhundert den christlichen Glauben bei den slawischen Völkern und erfreuen sich bis heute in den Kirchen Mittel-, Süd- und Osteuropas einer sehr großen Verehrung als Apostel der Slawen. Beide Brüder wurden außerdem 1980 von Papst Johannes Paul II.  zu Schutzpatronen Europas erklärt. Durch die Wahl der Vereinspatrone wollten die Gründer einen räumlichen Schwerpunkt für die Vereinstätigkeit setzen.

Als der Verein AKM 1984/85 gegründet wurde, befanden sich die katholischen Ostkirchen im Ostblock noch im Untergrund. Die Aktionsgemeinschaft war bemüht, den verbotenen Kirchen hinter dem Eisernen Vorhang eine Stimme zu geben und diese in solidarischer Verbundenheit zu unterstützen. Man versuchte den verfolgten Christen vor Ort zu helfen. Die Mitarbeiter der A.K.M. schickten Pakete mit Kleider und Lebensmitteln, dazwischen versteckt auch religiöse Literatur und Bibeln.

Die Lage der Kirchen im Ostblock veränderte sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Die bislang unterdrückten Kirchen erlangten ihre Freiheit und durften ihr religiöses Leben in der Freiheit fortsetzten. Und es kam tatsächlich zu einem raschen Aufbau des kirchlichen Lebens. Von Anfang an standen die Verantwortlichen vor Ort beim Wiederaufbau vor einem großen Problem. Die Infrastruktur der Kirchen war in den letzten fast 50 Jahren seit ihrem offiziellen Verbot beinahe zerstört, denn ihr Eigentum wurde nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt. Das, was die Kirchen der 90er Jahre zurückerhalten hatten, war meistens stark heruntergewirtschaftet und befand sich in einem miserablen Zustand. A.K.M. engagierte sich bei der Erneuerung und Wiederaufbau der katholischen Ostkirchen, was auch der damaligen Zielsetzung des Vereins entsprach: „die Verbreitung christlichen Gedankengutes durch Wort und Schrift in der Ukraine und allen anderen GUS-Staaten. Neben den reichen Missionsaufgaben setzt sich die Missionsgemeinschaft ebenfalls zum Ziel, die Welt zu informieren über die religiöse und wirtschaftliche Lage der griechisch-katholischen Kirche (mit Rom unierte orthodoxe Kirche des byzantinischen slawischen Ritus) und sie – nach der Demontage der Kommunisten – beim Wiederaufbau zu unterstützen. Das Engagement des Vereins war schwerpunktmäßig zwar auf die Ukraine konzentriert, beschränkte sich aber nicht ausschließlich auf dieses Land. Die A.K.M. unterstütze auch die katholische Kirche in Weißrussland, etwa beim Kauf eines Siedlungshauses, das in ein Kloster umfunktioniert wurde. In Russland förderte die A.K.M. in den 90er Jahren elf Gemeinden und ihre griechisch –katholischen Priester.

Dem Gründer ging es nicht nur um Spendensammlung für die Unterstützung von diversen Projekten. Einen großen Wert legte er auch auf das Gebet. Diese „stillen Opfer“ des Gebets erachtete er nicht für weniger wertvoll als Geldspenden. Es wurde sogar ein Gebet der A.K.M. formuliert, das besondere Fürbittrufe zu Heiligen und zu Dienern Gottes enthielt. Unter diesen befanden sich zahlreiche Bischöfe der griechisch-katholischen Kirchen aus dem osteuropäischen Raum. Die im 20. Jh. gelebt und für ihren Glauben mit dem Leben bezahlt haben.

Die Anwerbung von Mitteln für die Projekte geschah und geschieht bis heute mit Hilfe eines Rundbriefes der A.K.M., der mehrmals pro Jahr an die Abonnenten verschickt wird. Die Auflage des Rundbriefes beläuft sich etwa zwischen 8000 und 18000. Der Rundbrief der A.K.M. enthält nicht nur Berichte über geförderte Projekte oder neue Projektanliegen, sondern bezieht auch Stellung zu aktuellen kirchlichen und kirchenpolitischen Fragen der Ökumene. Dazu werden wichtige Interviews und Informationen zum Verhältnis zwischen Rom, katholischen Ostkirchen und Orthodoxie in Osteuropa sowie Berichte über politische Spannungen im osteuropäischen Raum abgedruckt.

Wechsel in der Vorstandschaft der A.K.M.: Nach dem Tod des Gründers Jozef Maria de Wolf 2005 wurde der Sitz der Aktionsgemeinschaft von Köln nach Eichstätt verlegt. Zunächst übernahm Pfarrer Josef Prinz, priesterlicher Freund von Herrn de Wolf, für kurze Zeit stellvertretende die Vorstandschaft im Verein. Noch im selben Jahr wurde Archimandrit Dr. Andreas-A. Thiermeyer, damals Rektor des Collegium Orientale in Eichstätt, die Leitung der A.K.M. anvertraut. Seit diesem Wechsel in der Vorstandschaft bleibt die neue Leitung der Gründungsidee und dem Auftrag des Vereins treu, bemüht sich aber zugleich, in der Tätigkeit neue Akzente zu setzen. Diese sind laut Satzung der A.K.M. auf folgende Weise zusammengefasst: „Zweck des Vereins ist es, in Europa die Traditionen der Kirchen des christlichen Ostens bekannt zu machen und auf allen Ebenen ihres gemeindlichen und religiösen Lebens zu fördern. Der Verein unterstützt dabei vor allem die akademische Ausbildung von Priestern und Priesteramtskandidaten der mit Rom in Verbindung stehenden Ostkirchen und hilft Christen und ihren Familienangehörigen, die als Opfer von staatlicher und religiöser Intoleranz in Not und Bedrängnis geraten sind. Der Verein fördert die ökumenischen Bemühungen aller Kirchen des Ostens um die christliche Einheit, insbesondere solche, die in der vollen Anerkennung der Griechisch-Katholischen Kirchen geschehen“.

Die Förderung der Projekte beschränkt sich nicht nur auf die Ukraine bzw. den osteuropäischen Raum, sondern weitet sich seitdem auch auf Kirchen und Christen im Nahen Osten aus, wie etwa in Syrien, in Ägypten oder im Irak. Da, wo Not ist, versucht man auf unkomplizierte Weise schnell zu helfen mit Medikamenten, Förderung der Pastoralarbeit, Messstipendien. Ein weiterer Schwerpunkt besteht in der Unterstützung des priesterlichen Nachwuchses durch Vergabe von Stipendien. Der Verein bleibt auch der Linie seines Gründers treu, indem er sich weiterhin bemüht, für die Schwächeren einzutreten und ihnen eine Stimme zu geben. Es ist auch ein Anliegen des Vorstandes der A.K.M., den Menschen im Westen die ostkirchliche Spiritualität bekannt zu machen. Seit 2005 enthält jeder Rundbrief geistliche Impulse zu wichtigen Festen im ostkirchlichen Kirchenjahr, Ikonenbetrachtungen und Informationen zur aktuellen Lage der Christen im Nahen Osten, deren christliche Existenz bedroht ist. Seit mehreren Jahren pflegt die A.K.M. enge Zusammenarbeit und Partnerschaften mit verschiedenen Institutionen der Ostkirchen. In einer Kooperation mit dem Institut für Kirchengeschichte an der Ukrainischen Katholischen Universität in Lviv/Lemberg (Ukraine) werden beispielsweise zahlreiche gemeinsame Projekte durchgeführt, um die Geschichte der verfolgten Christen im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen. Möge die A.K.M. auch in Zukunft ihr segensreiches Wirken in diesem Sinne fortführen können ad multos annos!

Andriy Mykhaleyko (2.Vorstitzender A.K.M.e.V.)